17. USA

Dienstag, 7. Mai 2013

Kanab - Zion National Park

John D. Lee, von dem gestern die Rede war, hinterliess 56 Kinder von 19 Frauen. Was sagt uns das? Dass die Kinder (und Frauen) früher pflegeleichter waren. Vor allem aber, dass wir nun im Mormonenland sind. Unter 30 Kindern geht hier in Utah nichts. Vor Kanab hatten wir die Grenze vom wilden Arizona ins aufgeräumtere Utah überschritten und unsere Alkoholbestände noch vorher aufgefrischt. Kanab liegt in netter Szenerie und ist bekannt als Drehort und Kulisse hunderter Western-Streifen zu Zeiten John Waynes, Utah's little Hollywood quasi. Bei der Einfahrt in den Zion National Park wird für uns der Tunnel gesperrt. Wir fahren eine Übergröße und müssen uns an den Mittelstreifen halten. Wir tun das, obwohl die "max 13.1 feet" auf dem Schild am Tunneleingang nicht mit den "13.5 feet overhead clearance, customer is responsible for all overhead damage" Kleber auf dem Armaturenbrett korrespondiert. Alles geht gut, die Einfahrt in den Park ein Erlebnis.

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Beinhart wie ein Rocker. Nach der Tunneldurchfahrt, hinter Töfflibuben.

Montag, 6. Mai 2013

Lees Ferry - Kanab

Lees Ferry ist traumhaft. Und während der Pionier-Zeit war Lees Ferry auf 800 Kilometern Länge der einzige Ort, wo der Colorado überquert werden konnte. Mit einer Fähre, der Fähre von John D. Lee. Als John D. Lee das Amt als Fährmann übernahm, war er kein unbeschriebenes Blatt, und nicht freiwillig hier. Eine dunkle Geschichte verfolgte ihn, den ehemals prominenten Mormonen und erfolgreichen Rancher und Kirchenpolitiker. Er war Anführer des Mountain Meadows Massakers, einem der tragischsten Kapitel in der Geschichte von Utah, bei welchem 120 Mitglieder eines Auswanderer-Planwagenzuges umgebracht wurden.

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Der einzige Flussübergang auf einer Länge von 800km.

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Lees Ferry, fünf Jahre lang John D. Lees Arbeitsort

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Die Lonely Dell Ranch, das Wohnhaus von Lee bei Lees Ferry, bis zu seiner Exekution 1877.


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Auf dem Weg von Lees Ferry nach Kanab, an der Grenze von Arizona zu Utah

Sonntag, 5. Mai 2013

Grand Canyon - Lees Ferry

Wolken ziehen auf am Grand Canyon. Der Tag nach den überwältigenden Blicken in die Schluchten ist anfänglich trüb. Vom Wetter her, mit seinem milchig-verschmierten Antlitz, aber auch vom Weg her in den Norden. Er führt uns durch "modernes" Indianerland der Navajo und der Hopis. So erquickend sich die Wüsten auf uneren Reisen immer präsentierten, so deprimierend ist sie heute. Wir wähnen uns im Film U-Turn, der gar nicht so weit von hier handelt. Karge graue, giftgrüne und hellrostrote Mondlandschaften durchsetzt mit erbärmlichen Indianerdörfern, wie z.b. Cameron.

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Im reichsten Land der Welt...

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Einzig positive Überraschung: der little Colorado Canyon

Dann aber wirds urplötzlich wieder spannend. Und wunderschön. Wir treffen bei Lees Ferry wieder auf unseren Colorado River, und überqueren ihn. Vor imposanter roter Klippenkulisse. Der Ort ist landschaftlich magisch, und historisch bedeutsam.

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Einer der schönsten Rastplätze unserer Reise: Lees Ferry

Samstag, 4. Mai 2013

Flagstaff - Grand Canyon

Wir fahren weiter auf der Route 66 nach Williams, wo wir abbiegen zum Grand Canyon. Wir geben zu, dass auch wir uns dem abgelutschten Charme dieser Strassenlegende nicht gänzlich zu entziehen vermögen. Williams gefällt, gerne hätten wir uns in dessen Saloons eine Nacht um die Ohren geschlagen. Stattdessen fahren wir zum Natur-Weltwunder Gand Canyon, an den South Rim (der North Rim ist wegen Schnees immer noch geschlossen). Wie immer skeptisch, wenn es um HALO-Orte geht.Der erste Blick, und auch einige danach, verschlägt uns den Atem. Selbst die Menschenmassen vermögen diesem Ort nicht seine Grandezza zu nehmen, die auf Bildern nicht transportierbar ist. Wir wandern den grössten Teil des Rim Trails, etwas wehmütig über den Umstand, dass wir nicht in den Canyon hinein und hinunter zu unserem Colorado River steigen können.

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RV-Notiz am Rande: wir übernachten im "Grand Canyon Camper Village Tusayan, empfehlen aber dringend das Desert View Campground.

Freitag, 3. Mai 2013

Flagstaff

Wir verbringen eine weitere Nacht in Flagstaff, das auf über 2000 Metern Höhe und von Tannenwäldern umringt liegt. Heute ein moderner Ski- und Hiking-Hub, war Flagstaff früher ein typisches Wild West-Town. Während die einen Orte im Frontier-Land vom Mining lebten (z.b. Jerome), fristeten die anderen ein Dasein als Verkehrsknotenpunkt, als Ort auf dem Weg an einen besseren Ort, zum Beispiel Kalifornien. Als Mittel zum Zweck. Als Durchgangs- statt Endstation. Anfänglich Station für die Wagenzüge der Pioneer Settlers, danach für die Eisenbahn. Diese wenig ruhmreiche Bestimmung hat Spuren hinterlassen und die Mentalität geprägt. Die Strasse als dominierendes Kulturobjekt. Spürbar auch ganz besonders auf der Route 66 wo Midlifecrisers und jungseinwollende Rentner in Lederkluft Meilen fressen auf dem Weg zurück in die verlorene Jugend.

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Donnerstag, 2. Mai 2013

Sedona - Flagstaff

Die Nacht nach dem ersten Vortex- Besuch lässt unser RV schwanken. Sturmwinde ziehen über den Rancho Sedona RV Park. Was uns nochmehr animiert, einen zweiten Vortex aufzusuchen. 4 Stunden herrliche Wanderung zum Bells Rock, einem Outflow Vortex. Bevor wir Sedona verlassen und uns gen Flagstaff bewegen. Nach den 30 - 44 Grad Celsius der vergangenen Tage erwarten wir nun Nachttemperaturen von -5 Grad. Und die ersten Meilen auf der Route 66.

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Phantastische Aussicht. Ohne Menschenmassen.

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Im Hintergrund der Bell Rock

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Vor der Kulisse lässt sich wunderbar Steine schmeissen. Es hat genug davon.

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Mittwoch, 1. Mai 2013

Sedona

Am Tag der Arbeit... arbeiten wir natürlich nicht. Wir machen etwas viel Schlaueres. Wir machen uns auf die Suche. Eigentlich sind wir ja schon auf der Suche. Die ganze Zeit. Aber hier noch etwas intensiver als sonst. Sedona ist intensely spiritual - some even say sacred. Eingbettet in eine Wahnsinnskulisse roter Sandsteinformationen. Sedona zieht Spirituelle, Künstler und Heiler an. Erst sind wir enttäuscht vom Ort selber, Snowbird-Kitsch wo man hinschaut. Dann jedoch packen uns die Vortexes. Sedona ist umgeben davon. Ein Vortex ist ein Energiewirbel, ein Ort wo die Erdenergie besonders stark spürbar ist. Je stärker sich die Juniper Trees drehen und krümmen, desto stärker die Energie. Es gibt Inflow-, Outflow- und kombinierte Orte. Heute wandern wir zum Boynton Canyon, einer wahrhaft magistralen Steinformation.

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Juniper Tree, von der Erdenergie verquirllt.

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Dienstag, 30. April 2013

Wickenburg - Sedona

In Wickenburg haben wir Wild West Blut geleckt. Entsprechend wollen wir mehr davon. Wir nehmen den Hwy 89, O-ton Lonely Planet: "This is our favorite drive in Arizona. The trip is infused with a palpable sense of the Old West, like you've slipped through the swinging doors of history." Und so schieben wir unser RV durch die Saloontür der Geschichte, mit max. 25 mi per hour die Beaver Mountains hinauf nach Prescott und Jerome. Auf fast 2000 Metern über Meer. Jerome und seine Kupfermine war bekannt als 'the wickedest town in the west', mit Saloons, Bodellen und Opiumzelten. Als die Mine geleert war, schrumpfte die Bevölkerung von 15000 auf 50 Einwohner. Bis die Hippies kamen und die Stadt wieder aufrichteten. Heute ist hier ein bisschen Ghost Town, ein bisschen Hippie Town... und viel US-Senioren-Tourismus. Bemerkenswert und zeitlos jedoch der Blick ins Verde Valley, auf die tiefroten Felsen von Sedona, unserem Nachtquartier.

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Hinauf in die Weaver Mountains

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Bei Prescott

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In der Geisterstadt der Jerome Kupfermine

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Obligatorisches Lagerfeuer nach einem wunderbaren Tag (Dead Horse Ranch State Park)

Montag, 29. April 2013

Blythe - Wickenburg

Weiter auf dem 10er gen Osten. Nach Arizona, wo Billy the Kid und andere ihr unwesen trieben. Den Tempomat auf 60. Dann den 60er durch typische Wild West Panoramen. Mit Haus-hohen Kakteen vor Plateaubergen. Fehlt nur noch Lucky Luke. Wickenberg hat sich einen Saloon-Charme erhalten. Und Wickenberg hat eine ehemalige Goldmine, die zur Geisterstadt wurde. Und dieses Ghost Town wollen wir sehen. Inklusive dem Hanging Tree, an welchem in den 1860ern 18 Minenarbeiter aufgehängt wurden wegen Golddiebstahls. Rauhe Sitten, damals. Rauhe Sitten auch heute. Das Ghost Town ist geschlossen. Es wurde eine neue Goldader gefunden, weshalb Besucher nur noch Samstags aufs Gelände dürfen.

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Sonntag, 28. April 2013

Blythe

Entspannung am Colorado River. In bester Snowbird Manier. Snowbirds, Schneevögel, werden die US Rentner genannt, die im Winter ihre nördlichen Staaten/Quartiere verlassen und in den warmen Süden fliehen/fliegen. Ins Tessin quasi. Zu Tausenden leben sie auf den Campingplätzen Arizonas und New Mexicos.

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Schamo on tour

Das Logbuch von Claudia, Pascal & Jonas Jaberg zu Welt- und sonstigen Reisen. Gestartet am 1. November 2008. Never stop exploring.

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