Nachdem wir ein vorerst letztes Mal die grossartige gastronomische Vielfalt von Neutral Bay, dem Quartier unserer Gastgeber an bester Lage, in Form von Sashimi & Sushi genossen haben gilt es, Australien Adieu zu sagen. Wir hatten eine unvergessliche Zeit hier, auch wenn sich das Land aus unserer Sicht nicht nur positiv gewandelt hat seit dem letzten Besuch. Auch unseren Gastgebern Kläus und Susi an dieser Stelle nochmals ein grosses Dankeschön für die Gastfreundschaft, wir haben die Sydney-Zeit sehr genossen! Bitte sendet uns bei Gelegenheit noch die Pics!
Mit Cathay Pacific gleiten wir dann pünktlich und komfortabel über den indischen Ozena und das chinesische Meer via Hong Kong nach Saigon bzw. Ho Chi Minh City (HCMC). Sin chao Viet nam


Das letzte Mal über die Harbour Bridge zu Sydney

Das, was man als gelangweilter Schweizer Silvestertage-Medienkonsument jedes Jahr in den Nachrichten vorgesetzt bekommt (neben diesen unsäglichen und überflüssigen Pseudosportinszenierungen namens Spenglercup, Sorry Ivo, und Skispringen) erleben wir dieses Jahr live: Die Sydney-Silvesterfeier rund ums Hafenbecken. Bevor es jedoch soweit ist, geniessen wir einen weiteren herrlichen Strandtag mit unseren Gastgebern. Und vor allem ein phantastisches Abendessen. Da wird Gang um Gang aufgetragen, in freestyle-Manier, vom Herd, Ofen und Barbeque, aus dem Meer und vom Land. 2009 willkommen!

Strände begründen Sydneys laid-back Atmosphäre. Und so geniessen wir das uns begleitende Top-Wetter und besuchen Bondi und Balmoral-Beach tagsüber und Manly am Abend. Dem guten Abendessen im "La Gondoliere" folgen Musik und Bier in der Shark Bar, in der auch schon der legendaere M. Verhuelsdonk Geruechten zufolge sein Unwesen getrieben haben soll.

Der gemeinsame Stadtbummel führt durch die City, Chinatown, Darling Harbour und endet vorerst beim Fischmarkt. Ein Paradies, das ausgekostet werden muss. Klöas gönnt sich einen Barramundi. Die Zeiten ändern sich eben doch. Ein Zeichen dafür, dass immer Grund für Hoffnung besteht. Den Abend verbringen wir mit Bond, James Bond. Und Kevin Rudd, dem australischen Premier, der zufälligerweise im selben kleinen Kino weilt.

Nach 5stündigem, sogenannten Red-Eye-Flight kommen wir in Sydney an. Wieso der Flug so heisst, ist uns sofort klar. Was uns nicht klar ist, ist, weshalb man einen Flug erfindet der um 0100 Uhr in der Nacht startet und um 0600 Uhr morgens ankommt. Klassisches Null-Sinn-Prinzip. Item. Wir kommen an, werden von den Frühaustehern Klöas und Susi wärmstens in Empfang genommen und soglich per Auto nach Neutral Bay chauffiert. Ein Riesen-Service! Und erst der Anfang von noch viel mehr davon. Der Rest des Tages ist erfüllt mit Sydney Harbour, City inklusive exklusivem Ausblick aus Klöas' Office und Barbecue.
Sydney, in dem Pascal vor 10 Jahren rund 4 Monate verbrachte, ist immer noch als das zu erkennen, das es war: eine Stadt mit sehr hoher Lebensqualität, gutem Klima, interessantem Menschenmix, entspannter Grundatmosphäre und einer grossen Zukunft.

Unsere letzte Nacht im liebgewonnenen Camper ist vorüber. Heute gilt es, das Mobil abzugeben und uns wieder ans Backpacker-Leben zu gewöhnen. Nach reibungsloser Abgabe beziehen wir Quartier im quirligen, uneingeschränkt empfehlenswerten, Youth Hostel von Perth und erkunden die Stadt. Die abendlichen Moules et Frites im Belgium Beer Cafe und die vorzüglichen japanischen Restaurants bleiben dabei wohl länger in Erinnerung als die nicht allzu charmante Metropole Westaustraliens. Eine Mini-Skyline, moderner Grundriss mit viel Stahl und Beton, Sonne, eine zukunftsprojizierender Menschenmix mit mehrheitlich asiatischem Einschlag, tausende Kilometer Distanz zur Heimat... das mag jungen Spachstudenten zur Schwärmerei genügen. Uns nicht. Zu sauber, zu langweilig.

Am Boxing Day ist in Australien nicht viel los. Nur Rottnest Island, vor Perth im Meer gelegen ist per Fähre erreichbar. Und so mischen wir uns unter Asien-stämmige Ozzies und setzen über. Gegen den Wind strampeln wir uns per Rad ans Westende vor, lesen an kleinen Stränden und jagen die kleine Nager, Quokkas genannt, derentwegen die Insel Rattennest-Insel heisst. Die Holländer hatten annodazumal ihre Brillen nicht montiert und hielten die Tiere für Ratten.

Nach der kurzen Fahrt vom Swan Valley nach Fremantle, beides Vororte von Perth wird Weihnachten gefeiert. Und zwar mit Känguruhs. Tönt putzig, war es aber nicht ganz so, denn das Känguruh lag auf dem Grill. BBQ statt Muttis traditionellem Fondue Chinois.




Extra für Josie: Ein australischer Christmas Tree! Nuytsia floribunda mit wissenschaftlichem Namen.

Auch Australien hat guten Wein. Zum Beispiel aus dem Barossa-Valley. Oder dem Margaret River Gebiet. Oder eben aus dem Swan Valley. Nach ausgiebiger Degustation von Merlot, Shiraz, Cabernet Sauvignon, Sauvignon Blanc, Verdelho, Chardonnay und so weiter musste aber eingestanden werden, dass sich das Gebiet nur für weisse und nicht für rote Weine eignet. Lustig wars trotzdem. Übrigens: auch die Australier pflanzen, wie die Argentinier und Chilenen, Rosenbüsche vor die Reben.



Das Bild erninnert an den Bauernkalender 09, soll aber die Rosenbüsche vor Reben illustrieren.

Der Weg von Jurien Bay ins Swan Valley führt über die bekannten Pinnacles. Nicht direkt zwar, aber er führt. Und so geniessen wir die 1000en von Steinsäulen in allen Grössen, die direkt und aus unerfindlichen Gründen aus dem goldigen Sand schiessen. Bei genauerem Betrachten, also dem was 90% der vielen Touristen an diesem von Perth aus leicht zugänglichen magischen Ort nicht machen, entdeckt man, dass jeder einzelne Pinnacle ein Gesicht hat. Staunende, lachende, traurige und verschreckte Steingesichter. Einer hat so traurig geschaut, dass wir ihm eines unserer T-Shirts schenkten. Möge der arme Tropf damit fröhlicher werden. Pascal war es darin auch nicht immer.
Der Weg von Jurien Bay ins Swan Valley führt auch über New Norcia. Nicht direkt zwar, aber er führt. Und so geniessen wir die einzige Klosterstadt Australiens. Ein idyllischer Ort, den die Benediktiner-Mönche hier am Rande des Weizen-Gürtels über die Jahre gestaltet haben.








New Norcia, die Klosterstadt