02. Chile

Donnerstag, 27. November 2008

Santiago - Darwin

Am Morgen des 27. November verlassen wir unser Hostal. Nach Mitternacht, am 30. November landen wir in Darwin, Australien. Dazwischen liegen viele Flugstunden, Kaffee in Santiago, Kaffee in Auckland und Kaffee in Bondi Junction Sydney. Und unsere Stewardess, die bewusstlos wegkippt. Und eine Landung im Darwin im Gewittersturm. Ein unvergessliches Erlebnis. Nach langem Kreisen entschliesst sich der Pilot zur Landung. Blitze, Sintflut und Weltuntergang. Nach der Landung müssen wir über eine Stunde im Flugzeug verharren. Gemäss Pilot sei die Gangway nicht auf solche Winde und Blitze ausgelegt.

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Mittwoch, 26. November 2008

Patagonisches Essen

Die argentinische Küche? Es gibt sie einfach nicht. Es gibt hervorragendes argentinisches Essen, wie zum Beispiel das Asado, Parrilla oder die Empanadas. Aber es existiert keine argentinische Küche. Das sagen nicht wir, sondern ein Freund unseres Freundes Pepe Carvalho. Aber wir sind seiner Meinung. Und das gilt auch für Chile, wobei Chile neben dem phantastischen Fleisch eine breite Auswahl an Fisch- und Meeresfrüchtegerichten bietet (v.a. mit Muscheln und Lachs). Ein Geheimtip für Chilereisende: Pastel del Choclo! Diesen Eintopf findet man selten auf der Karte, kriegt ihn aber an vielen Orten. Günstig und gut.

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Paila Marina
PailaNicht Baila Morena sondern Paila marina, alles drin was das Meer zu bieten hat. Genial.

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Frühstück in Patagonien

Das typische Kontinentalchilenische Morgenessen ist eine geradezu geniale Hommage an den Purismus. Butter von der glücklichen chilenischen Kuh im Duett mit Grossmutter Cecilias handgemachter Marmelade, gebettet auf anmutig arrangierten Toastbrotscheiben. Denjenigen mit der geschickt prononcierten Holzkohlenote. Der perfekte Start in den Tag wird abgerundet durch feingerösteten Pulverkaffee, handgepflückt von Pablo im ecuadorianischen Hochland.

Beakfast in Chile

Dienstag, 25. November 2008

Santiago, Maipo Valley

Argentinien als auch Chile produzieren phantastischen Wein. Der Anbau erfolgt in Mendoza und im Maipo Tal. Heute fahren wir hinaus ins Maipo Tal, um zu degustieren und zu schauen. Produziert werden Carmenere, Malbec, Merlot, Pinot Noir und Cabernet-Sauvignon. In Argentinien überzeugt uns der Malbec, in Chile Carmenere und Cabernet-Sauvignon. Carmenere wird weltweit ausschliesslich in Chile produziert. Der Weinkonsum pro chilenischem Kopf liegt bei mageren 14 Litern pro Jahr. Den Wert haben wir in diesem einen Monat locker geschlagen.

Das Marketing-Konzept der Gegenwart und Zukunft führt über Wissen und Erlebnis zum Erfolg. Das begreifen immer mehr Firmen auf dieser Welt. Im Piemont rund um Barolo, Grappa und Slow Food, in der Normandie rund um Cidre, Calvados und Camembert. In Köniz rund um Telefonie, Internet und TV. Indem man Produkte ausprobieren kann, Wissenswertes drum rum erfährt und eine spannende Zeit hat, gewinnt man Bezug dazu. Und im Idealfall sogar Emotionen. Im Maipo-Tal müssen sie noch ein bisschen an ihrem Konzept feilen.

Maipo Valley, Chile
Die Rosen vor den Reben haben 2 Funktionen. Einerseits zeigen sie die Farbe des Weins an, andererseits werden sie vor den Reben von Schädlingen befallen und dienen als Indikator.

Maipo Valley, Chile

Montag, 24. November 2008

Santiago de Chile

Nach dem guten Abendessen in Puerto Varas ab in den Nachtbus. Nach 14 Stunden Fahrt durch die Nacht ausgeruhte Ankunft in Santiago de Chile, unserer letzten Station auf dem südamerikanischen Kontinent. Beim Streifzug durchs Häusermeer besticht die Stadt eher durch listige Details, denn durch grosse Ambiance a la Buenos Aires. Die Autos zum Beispiel kauft man sich hier in Einzelteilen. Die Weihnachtsbäume sind schlimmer als die Beleuchtung der Bahnhofstrasse. Und der Cerro San Cristobal ist anstrengend zu besteigen, wenn die Zahnradbahn kaputt ist. Pascal, obwohl fast perfekt als Chilene getarnt, wird von einem halbnackten Randständigen aufs Übelste als Gringo und Kapitalist beschimpft. Nicht mal die Beteuerung, dass man im Grunde selber Anarchist sei und Punk möge, hilft. Nach heftigster verbaler Auseinandersetzung gehn Gringo und Bartli unversöhnt ihres Weges.

Santiago de Chile

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Das Mädel hätte unsere Stimmen auf sicher! Die wahrscheinlich fähigste Politikerin ever!

Christmas tree in Santiago de Chile
Weihnachtstristess a la Santiago

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Was darfs denn sein zum Start? Ein Kotflügel vielleicht? Oder ein Satz Rücklichter?

Sonntag, 23. November 2008

Puerto Varas, Vulkan Osorno

Reisen bildet. Reisen wirkt völkerverbindend. Reisen macht glücklich. Reisen ist zuweilen aber auch anstrengend. Und deshalb heute ein "lazy day". Bis zum Vulkan Osorno kamen wir mit dem "Collectivo" gerade noch. Raufsteigen? Ne, heute nicht. Das überlassen wir den Gipfelstürmern, siehe unten. Wir gehen lieber gut essen und geniessen einen feinen Carmenere dazu. Danke Irma und Herbert, heute hat uns Euer Notgroschen vor vulkanischen Aktivitäten unsererseits gegenüber der Bevölkerung Puerto Varas' bewahrt.


Vulcan Osorno, Perto Varas

Samstag, 22. November 2008

Puerto Varas, Isla Chiloe

Puerto Varas ist Sprungbrett für die Isla Chiloe. Die Insel wurde zum Top Ten-Reiseziel 2009 auserkoren. Die Einwohner Chiloes verstehen sich nicht als Chilenen sondern als Chiloten, und auch die Entwicklung lief mehrheitlich separiert ab. Ähnlich wie die der Osterinsel. Die Chiloten stellen nebenbei seit vielen Jahrzehnten den Grossteil der Schafschehrer Patagoniens und ziehen in Teams von Estancia zu Estancia. Auf Chiloe regnet es 9 Monate im Jahr. Im November, sagt man, habe man die grösste Chance, mal ein paar Sonnenstrahlen zu erhaschen. Haben wir aber nicht, und so kommen wir in den Genuss typisch chilotischen Dauerregens. Auf Chiloe gibt es über 160 Kirchen, d.h. fast eine pro Einwohner. Alle aus Holz gebaut, weil es auf der Insel keine Steine gibt. Und weil fast alle Kirchen von der UNESCO geschützt sind, müssen sie nun dauernd ihre morschen Kirchen reparieren. Da bleibt fast keine Zeit für anderes. Wenn sie mal Zeit haben, die Chiloten, dann gehen sie fischen. Oder erzählen sich Mythen. Vom El Grauco um Beispiel. Heidnische Mythen erzählen und gleichzeitig Kirchen reparieren, funktioniert, auf Chiloe. In morschen Hütten wohnend, sich Schauermärchen erzählend, permanent Muschelsuppe essend und das alles im Dauerregen, das macht komisch. Und genau deshalb wird uns diese aussergewöhnliche Insel sehr sehr lange in guter Erinnerung bleiben.

Isla Chiloe

Isla Chiloe

Ferry to Isla Chiloe

Wooden church on Isla Chiloe

Donnerstag, 13. November 2008

Puerto Natales - El Calafate

Die Fahrt von Puerto Natales nach El Calafate verläuft ruhig. Nachdem das chilenische Grenzpersonal am Dienstag zusammen mit den Lehrern in den Streik getreten war, übernimmt zum Glück das Militär deren Aufgabe (das der Grenzer... ) und wir können wider Erwarten zurück nach Argentinien.

Weil noch Platz, ein Wort zur Bekleidung. Was trägt man eigentlich als Rucksack-Touri in Patagonien? Viele Schichten, aber immer die gleichen. Was man in den Bussen riecht. Darüber trägt der Schweizer gegen Wind und Regen "Mammut", was zur Folge hat, dass er in den Hostels auch immer gleich als Suizo erkannt wird. Apropos Hostel: man kommt hier mit rund CHF 20-30 pro Person und Nacht gut durch, WiFi-Internet inklusive. Der Rest der Welt trägt "Nordgesicht" oder "Patagonia". Apropos "Nordgesicht" und "Patagonia". Der Markengründer und die -Gründerin sind mittlerweile verheiratet und haben ihre Kleiderimperium (inklusive "Esprit") für mehrere 100 Mio verkauft. Mit dem Erlös haben sie sich eine riesige Fläche von Patagonien zusammengekauft und nennen das private Königreich nun "Pumalin". Das Ziel von Pumalin ist es, soviel Land wie möglich in seinen ursprünglichen Zustand zurückzuführen.

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Nordgesicht

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Mammut

Dienstag, 11. November 2008

Torres del Paine

Den Torres del Paine Nationalpark muss man gesehen haben. Sagt man in der Rucksacktouristenszene. So machen wir uns auf in den Park. Mit einer lustigen Gruppe bestehend aus Belgierin, Israelin, Nordiren, Franzosen... und einem Guide mit der Ausstrahlung eines 4 Tage alten Schinken-Käse-Toasts. Mit dem Charisma einer Pizza Margerita. Spaghetti Napoli. Gnocchi ohne Sauce. Das Wetter typisch patagonisch, es regnet einmal mehr quer bei gefühlten 0 Grad. Aufgrund der schlechten Sichtverhältnisse müssen wir uns damit begnügen, die Umrisse des Torres-Massivs zu erahnen. Um dafür am Lago Grey mit spektakulärer Eiswürfel-Szenerie belohnt zu werden. Dabei hätten wir doch so gerne das Bild von Dani & Gosia getopt.

Torres del Paine

Torres del Paine

Torres del Paine

Montag, 10. November 2008

Punta Arenas - Puerto Natales

Ein Männertraum, das Zockerzimmer im englischen Stil! Ein Raum wie gemacht für die Jassgruppe Vorbahnhof (seid an dieser Stelle gegrüsst, Herrschaften!). Bevor wir uns aufmachen, um mit dem Bus von Punta Arenas nach Puerto Natales zu gelangen, besuchen wir das Haus der ehemaligen Könige von Patagonien, der Familie Braun-Menendez aus dem Jahre 1905. Das Haus zeugt von grossem Reichtum. Reichtum, geschaffen durch Inbesitznahme riesiger Landflächen, Schafzucht und Ausbeutung der (wenigen) Bodenschätze. Anders gehts fast nicht, was der Grund dafür ist, weshalb auch heute nicht mehr Menschen in Patagonien leben.

Punta Arenas, Chile

Schamo on tour

Das Logbuch von Claudia, Pascal & Jonas Jaberg zu Welt- und sonstigen Reisen. Gestartet am 1. November 2008. Never stop exploring.

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