13. Indien

Samstag, 6. November 2010

Goa - Bombay - Zürich

Und wieder schliesst sich der Kreis. Zeitgleich mit Barack Obama treffen wir wieder in Bombay ein, wo unser Flieger nach Zürich wartet. Ein letztes Mal mit den liebgewonnen alten Bombay-Fiat-Taxis durch die schwül-warme Nacht. Ein letztes Kingfisher-Bier auf Indien. Wir werden wieder kommen.

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Freitag, 5. November 2010

Goa

Wir mieten uns ein Honda-Roller und fahren von Palolem aus nach Norden, in den mittleren Teil von Goa. Der Küste entlang durch kleine Dörfer mit dem Ziel: Gewürzplantagen von Ponda. Auf unserer Fahrt (200 km) müssen wir einen immer wieder von anderen Indienreisenden gehörten Spruch entkräften. "Goa ist nicht Indien". Stimmt so nicht ganz. Die Strände von Goa sind nicht Indien, richtig. Aber die von Touristen unentdeckten Dörfer gleichen denjenigen von z.b. Kerala. Mit dem Unterschied dass viele christliche Kirchen rumstehen und am heutigen Diwali viele Betrunkene zu sichten sind. Auf dem Gang durch die Gewürzplantage wird uns bewusst, wie enttäuscht Kolumbus damals wohl gewesen sein muss als er Amerika statt Indien gefunden hatte. Hier wächst alles, was die Geschmacksnerven zu stimulieren und Leiden zu heilen vermag. Pfeffer, Cardamon, Vanille, Zimt, Lime, Nägeli, Beetle Nut, Kakao, Kaffee, Lemon Grass, Curry, Muskat und vieles mehr.

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Gewürzplantage. Sieht aus wie normaler Tropenwald, hats aber in sich.

Donnerstag, 4. November 2010

Goa

Fisch und Früchte gilt es zu geniessen. Wer weiss, wie lange die noch so üppig erhältlich sind. Der Monsun hätte eigentlich schon vor mehreren Wochen zu Ende sein sollen. Dennoch fallen sogar jetzt im November immer wieder massive Niederschläge die so nicht stattfinden dürften...

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Mit den Fischern unterwegs... Schalas Ausbeute einmal mehr bescheiden...

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Dienstag, 2. November 2010

Goa, Palolem Beach

Wir kommen an an Goas Stränden. Die Landschaft ist wunderbar grün, die Sonne scheint und die Palmen wippen in der leichten Brise. Es sieht ähnlich aus wie in Venezuela. Und die Atmosphäre erinnert an Dahab. Es hat nun aber auch deutlich mehr Touristen als die letzten Tage in Kerala. Und die Speisen sind westlicher und milder. Anstelle der feinen scharfen und meist vegetarischen Currys tritt vermehrt Grill- und Tandoori-Food mit Fleisch. Und es gibt wieder Bier bzw. Alkohol. Das sieht man auch an den Bäuchen der weissen Besucher. Palolem ist ein Strand ganz im Süden von Goa und etwas weg von den grossen bekannten Goa-Stränden der 68er und Trance-Bewegung. Aber auch hier turnen jeden Morgen einige überentspannte Yoga-Guys mit Lendenschürzchen rum.

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Blick aus unserer Beach Hut direkt am Strand. Ciaran's ist sehr empfehlenswert. Sehr relaxed, stilvoll und ohne überflüssigen Komfort. Und so offen gebaut, dass man das Gefühl hat, man läge direkt in den Wellen. Die Bar direkt am Strand überzeugt mit ihrem Monkey Island Stil und Chill Out Sound vom Feinsten. Cafe del Mar auf Ibiza ist der pure Stress im Vergleich dazu.

Montag, 1. November 2010

Munnar - Cochin - Goa

30 Stunden Reise stehen auf dem Programm als wir JJ Cottage verlassen und nach dem obligatorischen Chai in den Bus steigen. Nach 5 holprigen und staubigen Stunden im auf allen Seiten offenen Bus kommen wir in Cochin an. Weiter geht es mit dem Zug von Cochin Town nach Malgao in Goa. Wir fahren 2nd class, AC, two tier. Was in etwa der zweiten von 9 indischen Zugklassen entspricht. 14 Stunden Fahrt für CHF 22 pro Person. Wir sind zu viert im Abteil und die Schlafwagen sind geschlossen und klimatisiert. Aber auch eng und dunkel. Eine entspannte und schöne Fahrt mit wiederum vielen Bekanntschaften und spannenden Gesprächen. Ein nächstes Mal würde es auch 3 tier / non AC tun. Das heisst zu sechst im Abteil und mit offenen Fenstern ohne Klimaanlage. Dafür aber hellere und offenere Waggons mit Fahrtwind. Bahnfahren in Indien macht Spass, es erinnert an glorreiche, vergangene Bahnzeiten in Europa a la Eurorail. Unvergesslich die Gespräche mit Mohan über Assisted Living in Indien bei einigen Gläsern seines selbstgebrannten Früchteschnaps, im Zwischengang zwischen der Indian and European toilet.

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Sonntag, 31. Oktober 2010

Munnar

Heute sind wir durchs Paradies gewandert. Mit Soomi, unserem Führer, aus Munnar hinaus in die Teehügel und Dörfer im Umland. Sanfte grüne Hügel mit endlosen Teeplantagen und kleinen Dörfern mit fröhlichen Menschen. So muss es im Hobbit-Land zugegangen sein. Frieden pur. Keine Hektik und für einmal auch keine gefühlte Überbevölkerung und Enge. Ein wunderbarer Flecken Erde. Auf die Frage was er seinem Dorf wünschen würde wenn er etwas ändern könnte meint Soomi, dass er alles so belassen würde wie es ist. Wir nehmen ihm das ab, auch wenn uns das Dorfleben auf Dauer wohl zu statisch wäre.

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Samstag, 30. Oktober 2010

Munnar

Im Tea Museum von Munnar kommen wir der Teekultur näher. Nach den Tabak-Plantagen und Zuckerrohr-Rum-Fabriken Kubas, der Calvados- und Cidre-Produktion der Normandie, den Grappa-Brennereien des Piemont, den Weinanbau-Gebieten Norditaliens, Griechenlands, Chiles, Australiens und der Schweiz, der Whiskey-Brennerei Schottlands und der Reisproduktion in Vietnam lernen wir ein weiteres Grundnahrungsmittel genauer kennen und schätzen. Wir lernen, wie die verschiedenen Tee-Sorten entstehen und dass es nur eine Teepflanze gibt. White Tea, Green Tea, Black Tea und ihre Trocknungs- und Fermentierungs-Prozesse. Auf den Teegeschmack sind wir aber ohnehin bereits in den bisherigen Indientagen gekommen. Der Tee hier ist so anders als die bitteren Schwarztee-Beutelbrühen die man zuhause bekommt. Ein Leben ohne Chai (Tee) und für uns ohne Chai Masala (Tee mit Gewürzen versetzt) ist in Indien nicht möglich. Nach dem Museum wandern wir auf eigene Faust durch die weiten Teefelder und geniessen den Kontakt zu den Pflückern der Teegenossenschaft.
Empfehlenswert übrigens unser Hotel in Munnar. Das Familien-B&B namens JJ Cottage (600 Rs, CHF 12 pro Nacht). Und das SN Restaurant in Munnar. Wiederum klasse Indian-Food mit permanenter Situationskomik.

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Der Tee wird nicht mehr wie früher mit den Fingern gezupft, sondern mit einer manuellen Schere geschnitten.

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Die Pflücker der Kavan Devan Hills Plantations Ltd stehen für uns stramm. Die spontane gemeinsame Tea Time war wieder einer dieser unvergesslichen Momente mit Indern wie wir sie täglich erlebten

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Die Pflücker verdienen Rs 200, CHF 4 pro Tag und wohnen meist in alten, noch von den Briten erstellten Langhäusern in den Teefeldern drin.

Freitag, 29. Oktober 2010

Alleppey - Munnar

Nach der Nacht auf dem Hausboot gehts weiter mit unserem Fahrer Anvar nach Munnar. Vom Backwater-Flachland hinauf in die Berge. Der Strassenverkehr in Indien ist mörderisch. 100'000 Verkehrstote pro Jahr als Resultat, was nicht verwundert. Der Fahrstil vieler Bus- oder Lastwagenchauffeure lässt darauf schliessen, dass sie einer baldigen Wiedergeburt nicht abgeneigt sind. Eine Art Verkehrspolizei scheint nicht zu existieren. Passiert ein Unfall, wird Selbstjustiz geübt. Wird ein Kind überfahren, so wird der Unfallverursacher offenbar oft an Ort und Stelle gelyncht. So zumindest die Räubergeschichten von deutschen Reisenden die mit Motorrad unterwegs sind.Anvars Arbeitstag am Steuer, ganz in unseren Diensten, dauert heute 10 Stunden. Wir bezahlen für Auto und Fahrdienste 45 Franken. Davon bekommt Anvar der Fahrer 4-5 Franken. Der Rest geht an den Autobesitzer. Das Verhältnis von Arbeit zu Kapital steht in Indien in einem krassen Verhältnis. Arbeit ist fast gratis, Besitzer von Autos, Booten, Hotels, Fabriken machen den grossen Reibach.

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Donnerstag, 28. Oktober 2010

Kerala Backwaters

Mit Anvar und seinem Taxi gehts von Fort Cochin nach Alleppey, dem wichtigsten Hafen für die Hausboote die in die weitverzweigten Backwaters hinausfahren. Wir bekommen eine Zweizimmer-Dschunke für uns alleine. 3 Crew-Mitglieder sorgen sich um unser Wohl. Ambi der Navigator, Rajeesh der Fahrer und Subhash der Koch. Tagsüber gleiten wir durch das endlose, palmengesäumte Kanalsystem und an den unzähligen bescheidenen Häusern vorbei. Vor denen die Männer fischen und die Frauen mit Waschsteinen Kleider waschen. Ein Hahn kräht, Vögel zwitschern. Idylle pur. Der frisch zubereitete Keralan Food an Bord ist phantastisch. Die Atmosphäre ist sehr entspannt und das Essen grossartig. Jedoch: das Leben am Mekong in Vietnam war farbenfroher und für Besucher spannender. Die Hausboot-Fahrt in der Halong-Bucht landschaftlich beeindruckender und die Boote komfortabler.

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Mittwoch, 27. Oktober 2010

Fort Cochin

Weil es uns so gut gefällt, bleiben wir einen Tag länger bei Walton. Wir geniessen spannende Gespräche mit dem Schweizer Manfred, Hofphotograph des Vatikans, ehemaliger Geheimdienstler und nach einem gescheiterten Projekt in Indien mehr zufällig vorübergehend in Cochin gelandet. Manfred, ein weiterer Beweis dafür, dass es Erlebnisse und Erfahrungen sind, die ein Leben farbig gestalten. Auch das Ehepaar Loose, das im Nebenzimmer haust und Herausgeber der bekannten Loose-Reisebücher ist, bekräftigen die Einsicht durch ihre beeindruckende Vitalität und ihre Begeisterung für Unternehmungen. Während der ersten 5 Tage Indien haben wir mehr spannende und liebe Reisende getroffen als auf manch anderer Reise zuvor. Es sind aber vor allem die unzähligen Gespräche und Small Talks mit Indern, die Farbe in den Tag bringen. Egal ob Verkäufer am Chai-Stand, Koch des Restaurants, Besitzer des Hotels, Rikscha-Fahrer, Tee-Pflücker oder Mitreisender im Zug. Um einen Schwatz kommt man nicht umher und das Interesse ist grundehrlich.

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Wir geraten im muslimischen Quartier unverhofft in den Wahlkampf. Demokratie wird in Indien aktiv gelebt. Und es wird sehr stark mit Symbolen gearbeitet.

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Ohne Schnauz geht nix!

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FCSG im Cupfinal? Leider nein. Moslem-Partei!

Schamo on tour

Das Logbuch von Claudia, Pascal & Jonas Jaberg zu Welt- und sonstigen Reisen. Gestartet am 1. November 2008. Never stop exploring.

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