Mittwoch, 19. November 2008

Perito Moreno - Bariloche

Es geht weiter. Die zweiten 12 Stunden machen wir nicht in einem richtigen Bus, sondern in einem Mini-Bus, weil nur wenige Reisende diese Tortur auf sich nehmen. Und für die reicht ein Mini-Bus alle zwei Tage. Eng zusammengepfercht jagen wir über die ungeteerte Schotterpiste "Ruta 40" gen Norden ins gelobte Land. Zur Seen-Landschaft um Bariloche, wo es warm und grün sein soll.

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Dienstag, 18. November 2008

El Chalten - Perito Moreno

Nach El Chalten ist es an der Zeit, Land zu gewinnen. Nicht, weil wir seit 5 Tagen weder Internet noch Handy-Empfang haben, sondern weil noch sehr viele Kilometer zwischen uns und Santiago liegen. "Land gewinnen" muss man in der Pampa wörtlicher nehmen als an anderen Orten. Und so erwarten uns heute und morgen je 12 Stunden Bus in Richtung Norden. Dabei bestaunen wir die Weite, und lesen. 2 Bücher von Francisco Coloane zum Beispiel über Gauchos, Jäger, Farmersfrauen, Seeleute und Verlierer, die es aus allen Enden der Welt hierher verschlagen hat in diese trostlose und gleichzeitig grossartige Landschaft. Übernachtet wird in einem kleinen Kaff namens Perito Moreno, das nichts hat von der Grossartigkeit des gleichnamigen Gletschers. Ein richtig staubiges Strassennest im Nichts. Wir wähnen uns im Film "U-Turn", sind fasziniert und schaudern ob dieser Ästhetik des Zerfalls. Die Liter-Flasche Quilmes schmeckte aber nie besser als mit soviel Staub an den Kleidern. Als Krönung dann das Motel im Strassendorf. Wir fühlen uns zurückversetzt in unsere Kuba-Reise wo wir zum letzten Mal soviel verblassten 60er-Jahre Charme erlebten. Elvis lebt!

In the middle of nowhere, Patagonia

In the middle of nowhere, Patagonia, November 2008

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Nationalbier, in Literflasche erhältlich

Montag, 17. November 2008

El Chalten, Cerro Torre

Heute suchen wir den Kontakt zur hiesigen Polizei. Nicht weil wir in Hooligan-Stimmung sind, sondern weil wir auf unserer Wanderung zum Cerro Torre im Nationalpark eine verlorengegangene Jacke und eine Digicam fanden. Die eigenhändige Suche nach den Verlierern, anhand der Bilder auf der Digicam, verläuft erfolglos. So gehen wir zu den argentinischen Kollegen von Kölle, um die Fundstücke abzugeben. Wir erwarten auf der winzigen Polizeistation einen argentinischen Pepe Carvalho, einen Wallander, einen Maigret oder so. Stattdessen ist da eine kleine Polizistin mit Baby im Arm. Gemäss Locals aber nicht minder korrupt als ein grosser Polizist ohne Baby, und die Jacke und die Cam somit wohl verloren. Da loben wir uns die Freunde & Helfer a la Kölle! Die Wanderung im übrigen, war grossartig!

Cerro Torre, Patagonia
Cerro Torre

Sonntag, 16. November 2008

El Chalten, Fitz Roy

El Chalten ist ein kleines Dorf, das erst vor 20 Jahren gegründet wurde. Gründungsgrund ist der Los Glaciares Nationalpark mit dem Fitz Roy-Gebirge. El Chalten nennt sich Trekking-Mekka Argentiniens und die Besucher sind vom folgeden Typus: zwischen 30 und 50, Backpacker, Trekking-Fanatiker. Wahre Hiking-Mudjaheddins. Gipfelstürmer. Eine eingeschworene Community, die die Welt bereist, meist alleine, um zu laufen. Wie Forrest Gump. Wie Duracell-Häsli. Und wir kennen mittlerweile den grössten Teil davon, weil wir ihnen immer wieder begegnen. Und uns in den Kitchen Facilities der Hostals die rostigen Pfannen teilen.
Unsere erste Wander-Tour führte uns in 6 Stunden zum Fitz Roy und zurück. Durch wunderbare Landschaft. Ein Mix zwischen Sierra Madre, Heidiland (nicht die Raststätte!) und Engadin. Nur der Cliché-Kondor fehlte heute.

Fitz Roy, El Chalten, Patagonia
Fitz Roy mit Wolkenhut

Around El Chalten
Heidiland

Claudia in hostal kitchen, El Chalten
Hostal-Küche

Samstag, 15. November 2008

El Calafate - El Chalten

Die 5-stündige Busfahrt von El Calafate nach El Chalten verläuft ruhig. Und die Schokolade zerläuft ruhig. Die Zeiten, als man gefriergetrocknet aus den Überland-Bussen bröselte scheinen vorbei. Bus-Sauna ist Trumpf! Ansonsten sind wir zufrieden, von El Calafate wegzukommen. Das Gletscher-Dorf wirkt auf uns abstossend. Vorherrschende Touri-Klasse ist der Typ "nichts-den-Kindern-vererben-wollender-Senior". Und so hauen sie sich im All you can eat-Parrilla-Restaurant die Hucke voll als wenn es kein Morgen gäbe. Dabei gemach: die Gletscher wachsen hier ja! Zum Teil. Die Busfahrt erfült eine weitere Mission: Pause zu haben vom irren französisch-israelischen Backpacker-Pärchen, das uns seit Punte Arenas verfolgt. Nachdem man uns wegen den beiden schon fast aus dem Restaurant warf, sind wir froh, Bonnie und Clide für ein paar Tage loszusein.

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Freitag, 14. November 2008

El Calafate, Perito Moreno

Heute gondelt uns die argentinische Antwort auf Bänzi unter der strahlenden Sonne Patagoniens zum Perito Moreno Gletscher. Dem bekanntesten Ausläufer des grossen patagonischen Eisfeldes, dem drittgrössten Wasserspeicher der Welt nach Antarktis und Grönland. Viele dieser Gletscher sind nach wie vor am wachsen, kalben munter vor sich hin und stellen Al Gores unbequeme Wahrheit in Frage. Das Krachen und Ächzen des Eises geht durch Mark und Bein. In Mark und Bein fährt die Begehung des Gletschers mit Steigeisen, nach einer Bootsfahrt dem Gletscher entlang. Die Begehung eröffnet uns neue Sichten auf den Gletscher. Einblicke in Eiswelten, auf die wir mit dem obligatorischen Whisky anstossen. Whisky mit Eis aus Schnee, der vor 350 Jahren fiel. Als die ersten Entdecker in Patagonien ankamen. Entdecker, nicht Siedler. Leider war das Eis mehr als 70 mal älter als der Whiskey.

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Die argentinische Antwort auf Bänzi. Eine Hand am Handy, die andere an der Namenliste fährt es sich fast wie von alleine.

Perito Moreno glacier, Patagonia

Pascal with crampons on Perito Moreno glacier

Perito Moreno Glacier, Patagonia

Whiskey on ice

Donnerstag, 13. November 2008

Puerto Natales - El Calafate

Die Fahrt von Puerto Natales nach El Calafate verläuft ruhig. Nachdem das chilenische Grenzpersonal am Dienstag zusammen mit den Lehrern in den Streik getreten war, übernimmt zum Glück das Militär deren Aufgabe (das der Grenzer... ) und wir können wider Erwarten zurück nach Argentinien.

Weil noch Platz, ein Wort zur Bekleidung. Was trägt man eigentlich als Rucksack-Touri in Patagonien? Viele Schichten, aber immer die gleichen. Was man in den Bussen riecht. Darüber trägt der Schweizer gegen Wind und Regen "Mammut", was zur Folge hat, dass er in den Hostels auch immer gleich als Suizo erkannt wird. Apropos Hostel: man kommt hier mit rund CHF 20-30 pro Person und Nacht gut durch, WiFi-Internet inklusive. Der Rest der Welt trägt "Nordgesicht" oder "Patagonia". Apropos "Nordgesicht" und "Patagonia". Der Markengründer und die -Gründerin sind mittlerweile verheiratet und haben ihre Kleiderimperium (inklusive "Esprit") für mehrere 100 Mio verkauft. Mit dem Erlös haben sie sich eine riesige Fläche von Patagonien zusammengekauft und nennen das private Königreich nun "Pumalin". Das Ziel von Pumalin ist es, soviel Land wie möglich in seinen ursprünglichen Zustand zurückzuführen.

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Nordgesicht

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Mammut

Dienstag, 11. November 2008

Torres del Paine

Den Torres del Paine Nationalpark muss man gesehen haben. Sagt man in der Rucksacktouristenszene. So machen wir uns auf in den Park. Mit einer lustigen Gruppe bestehend aus Belgierin, Israelin, Nordiren, Franzosen... und einem Guide mit der Ausstrahlung eines 4 Tage alten Schinken-Käse-Toasts. Mit dem Charisma einer Pizza Margerita. Spaghetti Napoli. Gnocchi ohne Sauce. Das Wetter typisch patagonisch, es regnet einmal mehr quer bei gefühlten 0 Grad. Aufgrund der schlechten Sichtverhältnisse müssen wir uns damit begnügen, die Umrisse des Torres-Massivs zu erahnen. Um dafür am Lago Grey mit spektakulärer Eiswürfel-Szenerie belohnt zu werden. Dabei hätten wir doch so gerne das Bild von Dani & Gosia getopt.

Torres del Paine

Torres del Paine

Torres del Paine

Schamo on tour

Das Logbuch von Claudia, Pascal & Jonas Jaberg zu Welt- und sonstigen Reisen. Gestartet am 1. November 2008. Never stop exploring.

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