04. Vietnam

Mittwoch, 14. Januar 2009

My Son

Der Toursimus ist generell anfällig für den Halo-Effekt ("Halo Effect", Phil Rosenzweig). Der Halo-Effekt ist ein psychologischer Beurteilungsfehler der in Überstrahlung mündet. Die meisten touristischen Highlights sind davon betroffen. Zugegebenermassen bemerkenswert schöne Orte werden über die Zeit übermässig schöngeredet und folglich übermässig intensiv besucht, sodass sie letzlich enttäuschen. Venedig, Paris, Jungfrau-Joch, Akropolis, Perito Moreno-Gletscher, Machu piccho usw.. Und so auch My Son, das vietnamesische Pendant zu Angkor Wat in Kambodscha. Ein Kraft-Ort, der durch exzessiven Tourismus entweiht wird. Der internationale Tourismus hat einige Herausforderungen zu bewältigen. Und ich zitiere nochmals Mister Binh: "Lonely Planet is shit book!" Speziell die vietnamesische Ausgabe.

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Dienstag, 13. Januar 2009

Hoi An

Hoi An ist bekannt für seine Altstadt, da es nahezu die einzige vietnamesische Ortschaft ist, die im Verlaufe der harten Geschichte nicht mindestens einmal dem Erdboden gleichgemacht wurde. Zudem sorgt der historische Bevölkerungsmix (Vietnamesen, Chinesen, Japaner) für interessante architektonische Verhältnisse. Schade, dass das Dorf dermassen von Touristen überlaufen ist. Schade auch, dass wir das legendäre Vollmond-Fest von Hoi An verpassen (danke Mirko für den Hinweis und überhaupt). Hoi An ist auch bekannt für seine Schneider-Läden, die für wenig Geld alles massgeschneidert kopieren, was die Modewelt erfunden hat.

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Wir werden Bangkok-Jerry treu bleiben. Für massgeschneiderte Casual-Kleider ist Vietnam Thailand aber vorzuziehen, da günstiger. Das Ganze war ein Riesen-Gaudi.

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Bieropfer

Montag, 12. Januar 2009

Mui Ne - Hoi An

Belesen und erholt geht es weiter. In 16 stündiger Busfahrt von Mui Ne nach Hoi An. Von Südvietnam nach Zentralvietnam. Vom 150-Dollar-Bungalow zurück ins 15-Dollar-Hostel im Budget Strip. Vom progressiven Süden in den konservativen Norden. Das Busssystem in Vietnam ist vorzüglich und ideal fürs Individualreisen. Auch wenn die Strassen, insbesondere die Nationalstrasse, in erbärmlichem Zustand sind. Sehr empfehlenswert sind die Busse von Sinh-Cafe.

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Sehr komfortabel sind die Schlaf-Busse. Man liegt wie in einem Bahn-Schlafwagen und hat reichlich Platz.

Samstag, 10. Januar 2009

Mui Ne, die Brandung

Die Strände von Mui Ne sind ein Paradies für Kite Surfing und für Wellenreiten. Wenn man weiss, was man tut. Denn vor allem in den Wintermonaten ist die Brandung nicht ungefährlich. Das merken wir, als uns eine tückische Strömung ins Meer hinauszieht und uns 3 Brecher in ungünstigstem Zeitpunkt und in kurzen Abständen überrollen. Martin Walsers "Brandung" lässt grüssen. Alles geht gut aus und am Abend wissen wir nicht, was schmerzhafter war, die Brandung oder die Massage der nur äusserlich harmlos ausschauenden Vietnamesinnen.

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Freitag, 9. Januar 2009

Mui Ne, Russendisko

Die Strände Dahabs und des Sinai sind erfahrungsgemäss fest in Russen-Hand. So wie auch gewisse Bergdestinationen. In Kampfrussenhand. Der Kampfrusse (KR) kämpft in seinen Ferien mit dem Berg oder dem Meer. Auf Skiern, Snowboard oder Surfbrett ringt er mit den Elementen. Nicht anders ist es in Mui Ne. Hier kämpft der KR, nenne wir ihn Ivan, in Hundertschaften auf dem Kite-Board. Und Svetlana, seine Frau, arbeitet auf dem Liegestul an ihrer Bräune. Prototyp-Ivan ist ca. 40jährig, trägt langes gebleichtes Haar, rotgebräunte Haut, hat einen Bier-Pneu, glattrasierte Brust und ist beruflich erfolgreich. Eine Mischung zwischen Pavel Nedved, Gerard Depardieu und einem Gummibärchen. Zu geil die Szene, als ein abgekämpfter und müder Ivan an den Strand zurücktreibt und in einem Moment der Unkonzentriertheit seinen Kite-Schirm wie ein Hammer auf den Strand niedergehen lässt. Mitten in eine Gruppe vietnamesischer Strandhändler. Mangos, Bananen und Körbe fliegen durch die Luft. Und während Svetlana mit grossem Portemonnaie den Schaden begleicht wird im Hintergrund Ivan vom wildgewordenen Kite-Drachen den Strand entlang geschleift.

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Alles in Russisch. Auch das benachbarte Swiss Village ist zu 100% in Kampfrussenhand.

Donnerstag, 8. Januar 2009

Saigon - Mui Ne

Die Fülle an Eindrücken in Südvietnam ist überwältigend. So überwältigend dass wir eine Pause benötigen. Eine Pause mit einem letzten Mal Wärme und Sonne auf unserer 3-monatigen Reise. Denn von nun an gehts weiter nordwärts in kältere Gefielde. Die Pause gönnen wir uns an einem bekannten Strand in Mui Ne. Wir wollen bewusst den überlaufenen Stränden rund um Na Thrang ausweichen.

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Blick aus unserem Bungalow mit "waterfront view".

Mittwoch, 7. Januar 2009

Mekong Delta

Frühmorgens gehts wieder aufs Wasser, zu den Floating Markets rund um Cantho. Ein eindrückliches, farben- und geruchreiches Spektakel, das durch das langsam besser werdende Strassennetz gefährdet ist. Je besser die Asphalt-Wege, desto mehr verlieren die Wasserwege ihre Bedeutung. Ganz verlieren werden sie sie im Mekong-Gebiet aber nie. Nach dem Besuch einer Reis-"Fabrik" gehts dann noch auf einen Landmarkt. Da erfahren und sehen wir, dass gegrillte Reisfeldratten den Stadtratten vorzuziehen sind, dass Kokosnussfrösche 3 Monate lang lebend in eine Kokosnuss gesteckt werden bis sie so richtig weiss und fett und genau richtig für den Grill sind. Dass frittierte Hühnerfüsse ein beliebter Snack sind bei Jung und Alt. Dass die welsartigen Flussbodenfische denen da der Kopf mit einer Schere bei lebendigem Leib Stück für Stück abgeschnitten wird auch als Kläranlage im Fluss fungieren. Und dass man die Schlange lebend ins siedende Wasser geben soll, bevor man sie isst. Die Rinderaugen gehören hingegen genauso wies Ferkel-Schwänzchen in die Suppe und nicht in die Pfanne. Und zu allem hinzu gehört ein Schuss Nuoc mam (Sauce aus fermentiertem Fisch, Nationalheiligtum) hinzu. So einen faszinierenden Markt haben wir in unserem Leben noch nie gesehen.

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Dienstag, 6. Januar 2009

Mekong Delta

Heute geht es in die Reiskammer Vietnams, ins Mekong-Delta. Dank dem fruchtbaren, von Seitenarmen des Mekong durchzogenen Boden avancierte Vietnam zum drittgrössten Reis-Exporteur der Welt (nach Thailand und den USA). Neben Reis wachsen auch diverse exotische Früchte. Mit dem Boot pflügen wir von Saigon aus durch die Wasserstrassen und erleben, wie sich das ganze Leben auf, über und am Fluss abspielt. Nach einem eindrücklichen Tag mit einer spannenden Reisegruppe übernachten wir in Cantho, der Hauptstadt des Mekong. Dem tagsüber erlebten Feuerwerk im Gaumen folgt später leider eines im Magen. Man kommt schlicht nicht drum rum, dem guten vietnamesischen Essen seinen Tribut zu zollen.

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Isla Chiloe war nur ein Vorgeschmack, am Mekong leben noch viel mehr Menschen auf Pfahlbau-Häusern überm Fluss. Jeder Quadratmeter Boden wird für den Reisanbau verwendet.

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Die Augen auf den Booten vertreiben böse Geister und Krokodile.

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Das Leben spielt sich auf dem Wasser ab

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Der Tag ist alles andere als langweilig. Der Besuch der Coconut Candy-"Fabrik" ist speziell erwähnenswert.

Montag, 5. Januar 2009

Saigon, Cu Chi tunnels

Nach ausgiebigem Saigon-Trekking, bei dem wir unter anderem registrierten, dass der Vietnam-Sozialismus kein wirklicher Sozialismus mehr ist, widmen wir uns einem anderen Teil der vietnamesischen Geschichte. Dem amerikanischen Krieg in Form des obligatorischen Cu Chi-Tunnel-Besuchs. Der Trip an und für sich ist medium spannend, wenngleich man den Viet Cong-Tunnelbauern ob ihrer Listigkeit Anerkennung zollen muss. Der Oberbrüller aber ist unser Guide, Mr. Binh (genannt Mister Bean). Der Mann ist bereits in einem lesenswerten Buch verewigt ("Mond über Vietnam" von Maria Coffey) und wir sind glücklich, diese Figur live erlebt haben zu dürfen.

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Mr. Binh bei der Arbeit. "Lonely Planet is shit book". "My wife is ugly, but good cook." "American women terrible, all have fat ass and no brain". "I hate tourists, but next year I'm retired". Don't forget your camera, your bag and your wife". Europe is bad, Europe soon bankrupt, I tell you".

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Im Kriechgang durch die Viet Cong tunnels. Wenn man möchte kann man auch AK-47 schiessen

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Dem kriegerisch gefärbten Tag folgt ein friedlicher Abend auf der Terrasse des Hotel Majestic aus der kolonial-französischen Indochine-Zeit. Happig, was die Vietnamesen schon alles an Besatzern aus dem Land zu werfen hatten.

Sonntag, 4. Januar 2009

Saigon

Unser Hostel ist Vietnam im kleinen, der fehlende Lift und Stromausfälle werden mit viel Improvisationsgeschick und Freundlichkeit kompensiert.

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Unser Gepäck wird mit einer Seilwinde in den 6. Stock gehievt. Von nun an heisst es Step Aerobic.

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Einer der diversen Stromausfälle.

Schamo on tour

Das Logbuch von Claudia, Pascal & Jonas Jaberg zu Welt- und sonstigen Reisen. Gestartet am 1. November 2008. Never stop exploring.

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