Griechenland in Trümmern?
Am 4. April 2010 im meinem Tagebuch vermerkt: Griechenland in Trümmern? Der augenfällige niedergang in Anbetracht immenser Staatsschulden? Nicht doch. Im April 2010 nicht die geringsten Anzeichen dafür. Was irritiert ist das Preisniveau für Alltägliches. Benzin bleifrei für 1.50 EUR. CHF 1.80 für ein oghurt aus dem Tante Emma Laden in Tyros. Der relative Preisanstieg, im Vergleich z.B. zur Schweiz, fällt uns nicht zum ersten Mal auf. Er ist zu beobachten seit der Einführung des Euro. Wie geht das zusammen? Ein Staat am Rande des Bankrotts und hohe Preise? Geht sehr wohl zusammen. Griechenland ist ineffizient. Viel zu viele Menschen im Staatsdienst ohne Output. Strassen und Infratruktur insgesamt sind bescheiden, trotz vieler Beschäftigter. Die Bahn eine Katastrophe trotz tausender Angestellter. Die Privatwirtschaft ist genauso ineffizient. Es wird vor allem importiert, fast nichts selber hergestellt. Entsprechend kostet das yoghurt fast CHF 2.Früher wurde der relative Preis durch Abwertung jeweils wieder ins Lot gebracht. Und für die Ausländer so unbemerkbar gemacht. Die Griechen wiederum haben sowieso ihre eigenen familieninternen Versorgungsssysteme. Was bleibt zu tun? Staat verschlanken, Produktivität erhöhen. Oder aus dem Euroraum austreten und Währung abwerten. Tyros hat immer noch ca. 5 Tante Emma Läden, 2-3 Bäcker und 2-3 Metzgereien. Im Prinzip viel zu viele und grausam ineffizient. Aber auch grausam schön und gemütlich. Ich finde, ein Staat sollte das Recht haben, ineffizient sein zu dürfen. Auch wenn ein schnelleres und besseres Handy-Netz ganz schön wäre.
tankwarth - 4. Apr, 21:54